Brandjoggala

Der Grundstein der “Brandjoggala“ wurde im Jahre 2007 durch 3 befreundete Familien aus Rötlen gelegt, welche die Idee hatten, eine neue Fasnachtsgruppe zu gründen. Hieraus entstand die Figur des Jägers und Köhlers “Brandjoggale“, dessen Geschichte auf einer wahren Begebenheit beruht. Diese ist in der Oberamtsbeschreibung der Stadt Ellwangen niedergeschrieben.

Der “Brandjoggale“, war angeblich ein wüster und gemeiner Gutsherr, der im Walde Hinterbrand bei Keuerstadt auf der Gemarkung Ellwangen lebte. Er plagte seine Angestellten schwer und ließ sie hart bis in die Nacht arbeiten. Nachts um halb eins schürte er grünes Tannenholz an, dass es nur so stank und qualmte damit kein Mensch mehr schlafen konnte. Nach dem Tod des Köhlers plünderten die Angestellten den Hof und brannten aus lauter Hass das Hab und Gut nieder. Sie hofften, jetzt endlich Ruhe zu haben. Doch weit gefehlt! Auch heute noch streift der Sage nach der Geist des “Brandjoggale“ in den Wäldern umher…

Das Aussehen des gemeinen Gutsherrn wird hauptsächlich durch die handgefertigte Lindenholz-Maske geprägt. Diese wird von Maskenschnitzer Markus Thor aus Killingen hergestellt. Danach wird das böse Antlitz bemalt und mit dem Fell der Heidschnucke als Haarschmuck vervollständigt. Ebenso dürfen der Figur der lange Lodenmantel und der Schürbaum aus Haselnussholz, der zum Beruf des Köhlers gehört, nicht fehlen.

Gleich ein Jahr nach der Gruppengründung machten “dia Brandjoggala“ das Faschingsende zu einer runden Sache und einem Gemeinschaftserlebnis, in dem sie den Fasching offiziell verbrennen. Da der “Brandjoggale“ ein Köhler war und die Sage über ihn mit Feuer und Ruß zu tun hat, lag nahe, die Fasnacht am Dienstagabend mit einer Verbrennung zusammen mit allen Gruppen der RöSeNa ausklingen zu lassen, wozu natürlich auch die gesamte Bevölkerung eingeladen ist. So schließt sich der Kreis und es kann im neuen Jahr von vorn beginnen…

Bis zum heutigen Zeitpunkt ist die Gruppe auf eine Mitgliederzahl von 46 Erwachsenen und 25 Kindern gewachsen. Durch die Möglichkeit Interessenten ein Probejahr absolvieren zu lassen, stoßen pro Jahr im Schnitt 2 -3 Hästräger hinzu. Durch das langsame Wachstum entstand eine Gruppe begeisterter Fasnachter, die sich keinen Umzug entgehen lässt und mittlerweile durch die Narrentreffen des Landes- und Bundesverbands z.B. auch im Raum Sonthofen oder Bad Rappenau bekannt ist.

Nicht nur über den Fasching, sondern auch übers Jahr verteilt finden regelmäßig Aktivitäten wie Stammtisch, Wanderungen und Ausflüge, Grillabende, Stecken holen und eine gemeinsame Weihnachtsfeier statt.

Der Beginn der schwäbisch-alemannischen Fasnacht in der ersten Januarwoche wird mit der Taufe der neuen Mitglieder sowie dem traditionellen Abstauben der Masken eingeläutet. Die Probehäsler unterziehen sich einem besonderen Prozedere, welches sie nach der Taufe mit Wasser aus der Rötlener Rot zu vollwertigen “Brandjoggala“ macht.